Wirbelgleiten (Spondylolisthesis, Gleitwirbel): Verschiebung eines Wirbels nach vorne (oder sehr selten hinten) durch eine verschleißbedingte Spaltbildung im Wirbelbogen. Das Wirbelgleiten tritt am häufigsten im Bereich der Lendenwirbelsäule auf, da die Belastung hier am höchsten ist. Die Erkrankung führt nur selten zu Symptomen, dann z.B. zu Schmerzen, die bis in den Oberschenkel ausstrahlen.
Unterschieden wird zwischen einer echten Spondylolisthesis, die vor allem im Jugendalter zwischen 12 und 17 Jahren auftritt, sowie einer unechten (Pseudo-) Spondylolisthesis im Alter ab ca. 50-60 Jahren.
In 90% der Fälle verursacht das Wirbelgleiten keine Symptome, da der Körper die Instabilität der Wirbelsäule durch vermehrte Muskelspannung ausgleicht. Wenn Beschwerden auftreten, sind dies meist uncharakteristische Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, die bei der Streckung des Rückens nach hinten, z.B. in Bauchlage, zunehmen.
In seltenen Fällen, wenn der Wirbelkörper sehr weit nach vorne rutscht, wird das Rückenmark stark eingeengt und die dort austretenden Nerven komprimiert.
Die Nervenreizung wiederum führt zu starken Schmerzen, die in das Gesäß und die Oberschenkel ausstrahlen, sowie zu Sensibilitätsstörungen und Muskelschwäche in den Beinen.
Ältere Patienten, die an einer Pseudospondylolisthesis leiden, berichten über dumpfe oder ziehende Rückenschmerzen und ein Gefühl der Instabilität im Bereich der Lendenwirbelsäule. Außerdem kommt es häufig zu einer Schmerzzunahme bei Belastungen, wie z.B. Spaziergängen, die sich durch kurzes Hinsetzen rasch bessern. Manchmal treten dabei auch Kribbeln bzw. Gefühlsstörungen oder Muskelschwächen in Gesäß und Beinen auf.
Echte Spondylolisthese
Die Wirbelkörper unserer Wirbelsäule besitzen nach oben und unten je zwei knöcherne Gelenkfortsätze. Diese verbinden zwei benachbarte Wirbel und tragen somit zur Stabilität der Wirbelsäule bei. Vor allem in der Lendenwirbelsäule verhindern diese Gelenkflächen das Verrutschen der Wirbel nach vorne oder hinten.
Ein echter Gleitwirbel entsteht durch eine Spaltbildung (sog. Spondylolyse) im Bereich dieser Knochenfortsätze. Der Wirbel wird also nicht mehr fixiert und rutscht nach vorne (nur sehr selten nach hinten). Davon betroffen sind ungefähr 6% der Bevölkerung. In den meisten Fällen (80%) tritt sie am fünften, also am untersten Lendenwirbel auf.
Risikofaktoren
Die echte Spondylolisthese entsteht durch eine Spaltbildung während der Knochenentwicklung im Kinder- und Jugendalter. In diesem Fall ist nach dem Abschluss des Wachstums eine Spondylolyse nachweisbar.
Ob sich ein Gleitwirbel bei Kindern ausbildet, hat zwar mit Veranlagung zu tun, hängt aber zu großen Teilen auch von äußeren Faktoren ab. Besonders gefährlich sind Bewegungen, bei denen der Rücken nach hinten gestreckt wird, z.B. bei Sportarten wie Turnen, Judo, Speerwerfen, Gewichtheben oder Delphinschwimmen.
Pseudospondylolisthese
Der unechte Gleitwirbel entsteht in fortgeschrittenem Alter, meist ab dem 50. bis 60. Lebensjahr. Hier ist Verschleiß die Ursache, vor allem die Schädigung der Bandscheiben und Wirbelgelenke. Auch dadurch gleitet der Wirbel leicht nach vorne und führt zu Beschwerden.
Da die Spondylolisthese über einen langen Zeitraum keine Symptome verursacht, ist sie häufig eine Zufallsdiagnose bei Röntgenuntersuchungen. In speziellen Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule kann der Arzt das Ausmaß der Wirbelverschiebung bestimmen.
Hochgradiges Wirbelgleiten ist für das geschulte Auge leicht am sogenannten „Sprungschanzenphänomen“ zu erkennen. Dabei ist der Rücken oberhalb des betroffenen Wirbels nach vorne verschoben, so dass die Silhouette einer Skischanze ähnelt. Hinzu kommt ein verstärktes Hohlkreuz im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Beim Abtasten der Wirbelsäule fällt der verrutschte Wirbel durch eine deutliche Stufenbildung auf.
Typisch ist auch die „Hüft-Lenden-Strecksteife“, die der Arzt durch eine einfache Übung testet. Dabei liegt der Patient auf dem Rücken, während ein Bein passiv angehoben wird. Der Test ist positiv, wenn sich beim Anheben des Beines reflektorisch der ganze Rumpf mit nach oben bewegt. Ursache dafür ist die schmerzbedingte Verkrampfung der Lenden- und Hüftstreckmuskulatur.
Konservative Therapie
Ziel der Therapie ist es, das Fortschreiten der Erkrankung, also das weitere Verrutschen der Wirbel, zu verhindern. Damit sollen bestehende Symptome wie Schmerzen gelindert bzw. dem Auftreten von Symptomen entgegengewirkt werden. Zudem lassen sich durch eine geeignete Therapie Spätfolgen vermeiden, wie z.B. die Spinalkanalstenose.
Operative Therapie
Operative Behandlungen der Gleitwirbel sind die Verschraubung der Spaltbildung (vor allem bei Kindern), die Versteifung benachbarter Wirbel durch z.B. Metallimplantate oder die Abtragung von Knochenteilen, die zu Nervenkompression führen. Gründe für ein operatives Vorgehen sind unter anderem
Es gibt unzählige Möglichkeiten Ihre Wirbelsäule zu stärken, Ihre Beweglichkeit zu verbessern, und Ihre Schmerzen ohne OP zu lindern. Jeder Patient zeigt ein individuelles Bild, dem man geduldig auf den Grund gehen muss.
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Dr. med. Jonas Putzhammer
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