Konservative Therapie von Kniearthrose in München

Was ist eine Kniearthrose?

Kniearthrose (Gonarthrose): Verschleißbedingte Erkrankung des Kniegelenks durch eine zunehmende Abnutzung des Gelenkknorpels. Reiben die „nackten“ Knochenflächen aneinander, führt dies zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Typisch für die Kniearthrose in der frühen Phase ist ein schubartiger Verlauf. Meist sind ältere Menschen (> 50 Jahre) von der Kniegelenksarthrose betroffen.

Nach dem Lesen dieses Artikels wissen Sie:

  • Welche Symptome bei der Kniearthrose auftreten
  • Was die Arthrose im Kniegelenk auslöst
  • Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
  • Wie der Arzt eine Diagnose stellt
  • Wie die Kniearthrose allgemein behandelt wird
  • Welche Therapiemöglichkeiten ich Ihnen empfehle
  • Was Sie selbst zur Vorbeugung und Schmerzlinderung tun können

Was sind die Symptome einer Kniearthrose?

Typischerweise treten folgende Beschwerden auf:

  • im Frühstadium:
    • Knieschmerzen, die anfänglich nur bei Belastung auftreten
    • Knieschmerzen, die besonders ausgeprägt sind beim Beugen des Knies (Treppensteigen, Bergauf gehen)
    • Knieschmerzen, die morgens stärker sind und sich bei Bewegung bessern (morgendlicher Anlaufschmerz)
    • Empfindlichkeit bei feuchtkaltem Wetter
    • „Steife“ Gelenke, vor allem nach längerem Stehen oder nach einer längeren Ruhephase
    • Gefühl der Instabilität durch Muskelabbau und Schwächung der Bänder
    • Schubartiger Verlauf mit Besserung und Verschlechterung der Beschwerden

  • Im Laufe der Erkrankung kommt es zu weiteren Beschwerden, die Erkrankung schreitet aber nicht bei jedem Patienten weiter fort. Typische Beschwerden im fortgeschrittenen Stadium sind:
    • Schmerzen, die mit der Zeit an Stärke und Häufigkeit zunehmen, bis sie auch in Ruhe auftreten
    • Eingeschränkte Beweglichkeit

Wenn sich das Gelenk zusätzlich zur Arthrose entzündet, spricht man von einer „aktivierten Arthrose“. Folgen sind neben stärkeren Schmerzen auch ein geschwollenes Kniegelenk durch einen Gelenkerguss.

Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen:

Andere Erkrankungen, die Knieschmerzen verursachen

  • Verletzungen des Meniskus
  • Hüftarthrose (Coxarthrose) mit ausstrahlenden Schmerzen in das Knie
  • Bakterielle Entzündung des Kniegelenks (Gonarthritis)
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Absterben von Knochenteilen am unteren Ende des Oberschenkelknochens (Osteonekrose des Femurkondyls, Synonym: Morbus Ahlböck)
  • Knochentumor
  • Knochenentzündung (Osteomyelitis)

Was löst die Kniearthrose aus?

Anatomie
Das Kniegelenk verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia). Zusätzlich beteiligt am Gelenk ist die Kniescheibe (Patella), die in die Sehne des Oberschenkelmuskels eingebettet ist. Sie überträgt Kraft vom Oberschenkelmuskel auf den Unterschenkel. Außenband, Innenband und die Kreuzbänder stabilisieren das Kniegelenk. Die Menisken liegen als eine puffernde Scheibe zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein.

Arthrose
Die Knochenflächen im Kniegelenk sind mit Knorpel bedeckt, um einen reibungsarmen und geschmeidigen Bewegungsablauf zu ermöglichen. Die Abnutzung dieser Knorpelflächen durch langjährige Belastung ist ein normaler Prozess. Beschleunigt wird dies durch Über- und Fehlbelastungen, denn Arthrose entsteht aus einem falschen Verhältnis zwischen Belastbarkeit und Belastung des Knorpels. Das Aneinanderreiben der „nackten“ Knochenflächen bei Arthrose führt zu sehr starken Schmerzen und folglich zu Bewegungseinschränkungen. Die Ausprägung der Erkrankung ist sehr unterschiedlich.
Im Knie kann die Arthrose an drei Stellen auftreten: an der Innenseite und der Außenseite sowie unter der Kniescheibe (Retropatellarathrose).

Ursachen
Diverse Faktoren spielen eine Rolle in der Entwicklung einer Kniearthrose:

  • Alter: Mit fortschreitendem Alter und damit längerer Belastung werden die Knorpelflächen zunehmend abgenutzt.
  • Verletzungen des Knies, z.B. Patellaluxation können den Knorpel durch Gewalteinwirkung direkt schädigen. Kreuzbandriss oder Meniskusschäden vermindern die Stabilität des Gelenks und verursachen eine Fehlbelastung, die den Druck an bestimmten Stellen des Knorpels erhöht. An diesen Stellen nutzt sich der Knorpel vermehrt ab.
  • Übergewicht: Jedes Kilo Übergewicht erhöht die Belastung für die Kniegelenke und beschleunigt damit die Abnutzung des Knorpels. Studien zeigten, dass ein BMI über 30 besonders kritisch für die Kniegelenke ist.
  • Wiederkehrende Belastungen: Berufliche Belastungen wie eine kniende Tätigkeit schädigen den Knorpel, weil dabei die Kniescheibe mit starker Spannung auf den Knorpel gepresst wird. Auch das häufige Tragen schwerer Gewichte überlastet das Knie durch erhöhten Druck.
  • Falsche Belastungen: Auch wenn Bewegung in aller Regel gesund ist: Sogenannte „High Impact Sportarten“ wie Tennis und Fußball, bei denen schnelle Stopps und Drehungen die Regel sind, stellen eine große Herausforderung für das Knie dar. Denn für den Gelenkknorpel sind die häufig wiederkehrenden Stöße oder ruckartigen Bewegungen eine große Belastung.
  • Anatomische Fehlstellungen: Beinlängendifferenz, X-Beine oder O-Beine führen zu einer ungleichmäßigen Belastung des Knorpels. Bei X-Beinen beispielsweise lastet das Gewicht des Körpers zu einem größeren Teil auf dem inneren Knorpel des Knies, anstatt gleichmäßig verteilt zu sein.
  • Mangelnde Bewegung: Der Knorpel selbst enthält keine Blutgefäße, stattdessen wird er über die Gelenkflüssigkeit mit Nährstoffen versorgt. Bei Bewegung des Knies verkleinert sich der Gelenkspalt, so dass die nährstoffreiche Flüssigkeit in den umgebenden Knorpel gepresst wird. Bei Bewegungsmangel hingegen droht eine Mangelversorgung des Knorpels.

Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Innerhalb eines Tages bei:

  • Sehr starken Schmerzen im Knie und/oder starker Bewegungseinschränkung, z.B. nach Unfällen
  • Rötung, Schwellung und Überwärmung um das Kniegelenk, ggf. mit zusätzlich auftretendem Fieber

In den nächsten Tagen bei:

  • Länger anhaltenden Schmerzen im Knie (über mehrere Tage)
  • Schmerzen im Kniegelenk bei Bewegungen, z. B. beim Laufen
  • Zunehmender Bewegungseinschränkung

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Zuerst erfragt der Arzt in einem Patientengespräch die genaue Art, Lokalisation, Dauer, Häufigkeit und Auslöser der Beschwerden, beispielsweise einen morgendlichen Anlaufschmerz. In einer körperlichen Untersuchung tastet er das Knie und auch die Hüfte auf der Suche nach dem Ursprung der Schmerzen und Hinweisen auf einen Gelenkerguss ab. Verschiedene Funktionstest dienen zur Einschätzung der Kraft und Beweglichkeit des Kniegelenks und der Beinmuskeln, die durch die ständige Schonhaltung oft nur schwach ausgebildet ist. Häufig genügen die Ergebnisse aus diesen Untersuchungen für eine Verdachtsdiagnose. Um diese zu bestätigen, führt der Arzt bildgebende Untersuchungen durch, meistens ein Röntgenbild unter Belastung und im Seitenvergleich. Hier lassen sich Veränderungen des Knorpels und des Knochens gut beurteilen. Ein typisches Zeichen für eine Kniegelenksarthrose ist eine Verschmälerung des Gelenkspalts. Gelegentlich wird auch ein MRT oder CT durchgeführt, in denen sich das Gelenk und die umgebenden Strukturen detaillierter darstellen lassen.

Wie wird die Kniearthrose allgemein behandelt?

Die Therapiemaßnahmen dienen der Schmerzreduktion, sowie dem Erhalt der Beweglichkeit und einer höchstmöglichen Lebensqualität. Die Kniearthrose selbst ist nicht heilbar. Die Folgen der Erkrankung können aber stark abgeschwächt werden.

Konservative Therapie

  • Physikalische Maßnahmen: Bewegungsbäder, Wärme- oder Kälteanwendungen, Elektroanwendungen wie Iontophoresen oder Ultraschallanwendungen sowie Massagen tragen dazu bei, Schmerzen zu lindern.
  • Krankengymnastik: In der Knieschule lernen Sie, sich knieschonend zu bewegen, und erlernen Übungen, um die Muskulatur zu kräftigen. Dadurch werden Beweglichkeit und Stabilität des Kniegelenks gefördert.
  • Medikamentöse Schmerztherapie: Gut geeignet sind nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, da sie schmerzstillend und zusätzlich entzündungshemmend wirken. Sie können als Tablette eingenommen oder als Salbe auf das Knie gegeben werden.
  • Injektionen: Reichen orale Schmerzmittel nicht aus, wird ein lokales Betäubungsmittel (wirkt schmerzlindernd) oder Kortison (wirkt entzündungshemmend) direkt dort gespritzt, wo die Schmerzen entstehen.
  • Akupunktur: Neben Medikamenten zeigt auch die Akupunktur bei vielen Patienten eine schmerzlindernde Wirkung.
  • TENS: Über Elektroden, die um das Knie angebracht sind, wird ein schwacher elektrischer Strom geleitet. Der Strom soll den Schmerzen entgegenwirken.
  • Entlastungsschuhe und Einlagen: Entlastungsschuhe und Einlagen helfen, anatomische Fehlstellungen wie X-Beine auszugleichen. Dadurch wird der Druck auf den Knorpel verringert.
  • Kniebandagen: Bandagen werden eingesetzt, wenn es zu häufigeren Knieschwellungen kommt. Die Bandage übt Druck auf das Weichteilgewebe aus und vermindert so die Schwellung.
  • Röntgenreizbehandlung: Durch Bestrahlung mit einer geringen Dosis werden die Abwehrzellen unterdrückt. So soll eine die Arthrose begleitende Entzündung gehemmt werden. Die Strahlung verringert auch den Umbau des Knochens, was die Folgen der Arthrose abmildern soll. Weichteilgewebe wird nicht angegriffen. Die Wirkung dieser Methode ist unklar.

Operative Therapie

  • Gelenkersatz: Bei konservativ nicht therapierbaren Schmerzen oder starken Bewegungseinschränkungen ist ein Gelenkersatz eine Option. Hierbei werden die abgenutzten Teile des Gelenks entfernt und durch eine Prothese ersetzt. Es existieren Teilprothesen für den inneren und äußeren Teil des Oberschenkelknochens (Hemischlitten) sowie für den Anteil des Knochens, der ein Teilgelenk mit der Kniescheibe bildet. Ist der gesamte Knorpel angegriffen, kann das ganze Kniegelenk ersetzt werden (Totalendoprothese oder TEP).
  • Osteotomie: Liegt der Kniearthrose eine Fehlstellung (X-Beine oder O-Beine) zugrunde, wird diese Fehlstellung durch eine Umstellung der Knochen beseitigt.

Welche Therapieoptionen empfehle ich Ihnen?

Bei einer Kniearthrose stehen zu Beginn der Behandlung eine Reihe von konservativen Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Um Schmerzen zu reduzieren und die Funktion zu verbessern, ist eine Kombination aus medikamentöser bzw. naturheilkundlicher Therapie mit manueller Medizin und Bewegungsübungen, der Einstieg in die Arthrosetherapie. Bei fortgeschrittenen Verschleiß oder anhaltenden Nacht- und Bewegungsschmerzen stehen verschiedene Injektionstherapien, Akupunktur oder physikalische Anwendungen zur Verfügung.

Was können Sie selbst zur Vorbeugung und Schmerzlinderung tun?

Die Abnutzung des Gelenkknorpels ist ein normaler Prozess im Laufe der Zeit. Mit einigen Verhaltensweisen können Sie diesen Vorgang jedoch verlangsamen oder die Behandlung einer Arthrose effektiv unterstützen.

  • Bewegung: Auch wenn das Knie schmerzt – regelmäßige Bewegung ist für die Kniegesundheit entscheidend. Optimal ist viel Bewegung bei wenig bis moderater Belastung. Bewegung fördert die Nährstoffversorgung des Knorpels, die für dessen Erhaltung zentral ist. Zusätzlich wird die Muskulatur gestärkt, wodurch der Knorpel entlastet wird. Wichtig: auch wenn keine Beschwerden im Knie mehr auftreten, sollte regelmäßige Bewegung beibehalten werden.
  • Normalgewicht halten: Die Abnutzung der Gelenkknorpel wird beschleunigt, wenn das Kniegelenk dauerhaft durch Übergewicht belastet wird. Streben Sie daher ein normales Gewicht an.
  • Muskelaufbau: Wird die Muskulatur gestärkt, erhöht sich die Stabilität des Gelenks und der der Knorpel wird entlastet. Geeignet sind Sportarten mit gleichmäßigen Bewegungsabläufen ohne Stoßbelastung, die vor allem die vorderen Oberschenkelmuskeln trainieren. Das sind zum Beispiel Nordic Walking, Wassergymnastik und Schwimmen, Radfahren und auch Ski-Langlauf. Wenn Sie Probleme haben, sich zu motivieren, schließen Sie sich am besten einer Gruppe an.
  • Knieschonendes Verhalten: Vermeiden Sie Überbelastung im Alltag, beispielsweise das Knien mit beiden Beinen auf dem Boden. Knien Sie stattdessen lieber mit einem Bein. Stützen Sie sich von der Stuhllehne ab, wenn Sie aufstehen. Vermeiden Sie langes Stehen und Gehen, legen Sie stattdessen regelmäßige Ruhepausen ein und achten Sie auf eine wechselnde Belastung.
  • Passendes Schuhwerk: Flache, gut sitzende Schuhe mit einer dämpfenden Sohle sind im Alltag und bei sportlichen Aktivitäten empfehlenswert. Leichte Fehlstellungen in den Gelenken des Beines lassen sich durch geeignete Einlagen unkompliziert korrigieren und beugen damit einer frühzeitigen Abnutzung der Gelenke vor.
  • Wärme: Oft führen Wärmeanwendungen zu einer Schmerzlinderung, da sie die Durchblutung in Gelenk und Muskulatur anregen. Geeignet sind z. B. Wärmekissen oder Wärmflaschen. Aber Achtung: Ist das Gelenk im Rahmen einer aktivierten Arthrose entzündet, ist Kälte die richtige Wahl, um der Entzündung entgegenzuwirken.
 
 

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Behandlungsmethoden

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