Kalkschulter (Periarthropathia humeroscapularis calcarea, Tendinosis calcarea, Tendinitis calcarea): Kalkeinlagerung in Muskel- oder Sehnengewebe der Schulter, meist in den Musculus supraspinatus. Je nach Umfang der Verkalkung kommt es zu mehr oder weniger starken Schmerzen sowie zu Bewegungseinschränkungen und Kraftminderung, vor allem beim Anheben des Armes.
Patienten mit Kalkschulter klagen typischerweise über:
Vor allem in der Anfangsphase ist die Erkrankung häufig symptomlos.
Anatomie
Das Schultergelenk wird von vier Muskeln und Sehnen umschlossen, die gemeinsam als Rotatorenmanschette bezeichnet werden. Durch das Zusammenspiel dieser Muskeln lässt sich der Arm in alle Richtungen bewegen, heben und senken. Bei einer Kalkschulter lagern sich Kalkdepots in den Muskeln der Rotatorenmanschette ab und führen zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Meist ist davon der Musculus supraspinatus betroffen, der zwischen dem Oberarmkopf und dem Schulterdach liegt. Häufig ist auch der Schleimbeutel der Schulter, die Bursa subacromialis, mitbeteiligt und entzündet.
Die drei Stadien der Verkalkung
Auch wenn die genauen Ursachen für die Entstehung einer Kalkschulter noch nicht genau geklärt sind, läuft die Erkrankung typischerweise in 3 Stadien (benannt nach Uthoff) ab:
1. Präkalzifizierende Phase (präkalzifizierend = vor der Kalkbildung): In der ersten Phase kommt es zu einer Umwandlung von Muskel- bzw. Sehnenzellen zu Knorpelzellen. Die Ursache, warum es zu dieser Zellumwandlung kommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Vermutet wird eine verminderte Durchblutung und ein Sauerstoffmangel in den Muskelzellen, eventuell aufgrund einer Überlastung z.B. durch übermäßige Überkopfarbeiten und Überkopfsportarten.
2. Kalzifizierende Phase: Aus den Knorpelzellen bilden sich nun kleine Kalkdepots (Formationsphase). Diese lagern sich im Laufe der Zeit – das kann einige Jahre lang dauern (Ruhephase) – zu größeren Verkalkungen zusammen. Dann werden die Kalkherde von unserem Körper abgebaut (Resorptionsphase). Dabei treten meist starke Schmerzen auf und es besteht die Gefahr, dass sich Muskeln und der Schleimbeutel entzünden. Folgend schwellen diese an und manchmal kommt es sogar zur Muskeleinklemmung (siehe Impingement-Syndrom).
3. Postkalzifizierende Phase (postkalzifizierend = nach der Kalkbildung): Die Verkalkungen werden weiter abgebaut, die Entzündung klingt ab und Schäden an Muskeln und Sehnen werden repariert. Bei ungefähr 70% der Patienten heilt die Erkrankung komplett aus.
In einem Gespräch erfragt der Arzt die genaue Lokalisation, Häufigkeit, Art und Dauer der Schulterbeschwerden. Es folgt eine körperliche Untersuchung mit verschiedenen Funktionstests, um den Ursprung der Schmerzen zu finden und die Beweglichkeit der Schulter zu prüfen.
Besteht der Verdacht auf eine Kalkschulter, werden die Kalkdepots durch Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen nachgewiesen.
Nicht jede Kalkschulter muss behandelt werden, da in vielen Fällen der Körper selbst die Therapie übernimmt und die Verkalkungen abbaut. Verschiedene Möglichkeiten können diesen Prozess unterstützen:
Ich bin davon überzeugt, dass eingreifende operative Therapien am Schultergelenk wie oben geschildert durch sorgfältige konservative Maßnahmen fast immer zu vermeiden sind. Dazu ist eine sorgfältige Befunderhebung, mit konsequenter manueller Therapie sowie das Erlernen und ausführen von regelmäßigen Eigenübungen notwendig. Dies umfasst therapeutische Maßnahmen wie:
Durch verschiedene Übungen und Verhaltensweisen beugen Sie einer Kalkeinlagerung in Sehnen vor, oder können den körpereigenen Heilungsprozess unterstützen:
Es gibt unzählige Möglichkeiten Ihre Wirbelsäule zu stärken, Ihre Beweglichkeit zu verbessern, und Ihre Schmerzen ohne OP zu lindern. Jeder Patient zeigt ein individuelles Bild, dem man geduldig auf den Grund gehen muss.
Jedes menschliche Gelenk unterscheidet sich in Funktion und Anatomie. Jeder Patient braucht eine ausführliche Diagnostik und eine individuelle Therapie.
Ein Chiropraktiker nutzt vor allem Techniken, bei denen er seine Hände einsetzt, um Gelenke oder Körperpartien zu mobilisieren, die eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung aufweisen.
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Die Neuraltherapie ist eine Injektionstherapie, bei der mit einem Lokalanästhetikum die körpereigenen Selbstheilungskräfte anregt werden, um akute und chronische Krankheiten zu behandeln.
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Dr. med. Jonas Putzhammer
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